Reiner Schmids König lacht

ELLWANGEN - Die Motorsäge kreischt, die Späne fliegen aus der Krone, der lachende König bekommt die ersten Konturen. „Eine echt spannende Arbeit", findet Reiner Schmid. Ende Oktober soll die nächste Skulptur für den Ellwanger Kunstpfad fertig sein.

Der Stamm spielt eine entscheidende Rolle, vor allem, wie kompakt das Holz ist. „Dieses ist sehr kompakt", sagt Reiner Schmid mit britischem Understatement. Die gut abgelagerte Eiche zu bearbeiten ist harte Arbeit. Schmids Skulptur soll lustig werden, darin waren sich er, August Seckler, der die Figur stiftet, und Kunstpfad-Initiator Jörg Stoll einig. Was wäre da geeigneter als ein „Königsweg des Lachens". Wobei für Schmid das Lachen sehr unterschiedliche Seiten hat: Man kann jemanden anlachen, aber auch auslachen, man kann aus Freude lachen, aber auch aus Verzweiflung. Und so hat er viele verschiedene Motive des Lachens gesammelt, lässt sich von Fotos von Frieder Nögge inspirieren, mit dem er selbst schon Theater gespielt hat, aber auch von Fotos lachender Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Titel „Königsweg des Lachens" verweist auch auf Schmids eigentliches, künstlerisches Thema, das Wandern und die Sesshaftigkeit. Das beschäftigt ihn, seit er 1989 mit der Kulturkarawane einige Monate in Moskau war. Inzwischen allerdings wandert Schmid mehr im übertragenen Sinne, sein Reisen ist die Lebensreise, auf der alle unterwegs sind. Trotzdem oder gerade deshalb sind seine Werke normalerweise nicht größer als eine Reisetasche. Der „Königsweg des Lachens" ist eine der wenigen Ausnahmen. Immer wieder studiert Schmid in der Halle neben dem Altenheim Rötlenmühle den 2,60 Meter hohen Stamm und lässt Krümmung und Maserung auf sich wirken. Auch zu Hause in Schwäbisch Gmünd, denn dorthin begleitet ihn der Eichenstamm auf Video. „Man muss die richtigen Proportionen erwischen und sich in die Dimensionen einfinden", sagt der 40-Jährige, und ist gespannt, wie es gelingen wird, die lustige Figur zu machen.

Redakteurin Beate Gralla

    
















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